Geheimnis Charisma ll

Was bedeutet Charisma für Sie selbst? Wen nehmen Sie als charismatisch wahr?

Im Allgemeinen sprechen wir charismatischen Menschen bestimmte Merkmale zu wie z.B.:

Innere Kraft

Starke Ausstrahlung

„Das gewisse Etwas“

Durchsetzungsvermögen

Fokussierung

usw.

Wir beobachten, dass „Charismabesitzer“ die volle Aufmerksamkeit anderer mühelos bekommen, dass ihr Wort in Diskussionen mehr Gewicht hat und dass sie uns verblüffen oder inspirieren.

Wir vermuten, dass ihnen alles „leicht von der Hand geht“, dass sie ihre Ziele erreichen und dass sie die Öffentlichkeit genießen.

Der Begriff Charisma ist mit vielen positiven Attributen versehen. Auch wenn uns die geballte Energie der Charismatiker manchmal kurzeitig überfordert und uns vielleicht sogar „zu viel ist“, träumen wir insgeheim davon, mit derselben Selbstverständlichkeit aufzutreten und uns unserer Wirkung genauso sicher zu sein.

Ihr Charisma – jetzt!

Im ersten Teil dieser Serie haben wir festgestellt, dass all das in jeder/m von uns schlummert. Denn man kann es ja nicht kaufen, oder? Also ist es bereits da und will entdeckt werden. Um Ihnen die Suche zu erleichtern, machen wir den ersten Schritt gemeinsam. Hier ist ein kleines Experiment, das ich für Sie vorbereitet habe: Die Übung dauert wenige Minuten. Nehmen Sie sich dafür einen unbeobachteten, ruhigen Moment und schalten Sie z.B. das Handy auf Lautlos-Modus. Sie brauchen dafür nur sich selbst und eine Sitzgelegenheit mit Rückenlehne. Bereit?

Teil I:

  1. Stellen Sie sich in die Mitte des Zimmers.
  2. Ziehen Sie die Schultern zurück, strecken Sie die Brust heraus und heben Sie das Kinn. Drücken Sie Ihre Beine fest in den Boden. Bleiben Sie einige Momente in dieser Haltung.
  3. Wie fühlen Sie sich jetzt? Kann Ihr Atem frei fließen? Ist Ihr Nacken frei? Wo nehmen Sie Spannung im Körper wahr?

Teil II:

  1. Befreien Sie sich aus der Haltung und kommen Sie nun zum Sitzen. Lehnen Sie den Rücken an.
  2. Legen Sie beide Hände übereinander auf Ihren Bauch und lassen Sie sie dort ruhen. Finden sie eine angenehme Position.
  3. Nehmen Sie nach und nach Ihren Atem wahr ohne ihn zu kontrollieren oder zu leiten. Richten Sie Ihren Blick auf Ihre Hände und beobachten Sie das klitzekleine, sanfte Auf und Ab, ausgelöst durch die Atembewegung. Genießen Sie den Moment und schließen Sie dann die Augen. Visualisieren Sie nun Ihre Hände und beobachten Sie weiter (mit geschlossenen Augen) die sanfte, winzige Bewegung. Lassen Sie zu, dass Ihr Atem scheinbar bis ins Becken strömt. Machen Sie weiter, solange es Ihnen angenehm ist. Danach öffnen Sie die Augen wieder.
  4. Kommen Sie wieder zum Stehen in die Mitte des Raumes.
  5. Wie fühlen Sie sich? Können Sie Ihren Atem spüren? Wo im Körper entdecken Sie Spannung?

Diese Übung ist eine Anregung, um uns zu sensibilisieren. Sie zeigt uns den Unterschied zwischen Teil I „eine selbstsichere, starke Haltung aktiv einnehmen“ (von außen) und Teil II „meine selbstsichere, starke Haltung passiv aus mir strahlen zu lassen“ (von innen).

Wenn wir zulassen, dass unser Inneres nach Außen strahlt, fühlen wir uns zuerst vielleicht ein wenig hilflos oder „zu sehr entspannt“, da unsere herkömmlichen Panzer und unbewussten Schutzschilde (wie z.B. bestimmte auferlegte Körperhaltungen) nicht aktiv sind. Denn das mit diesen „Masken“ einhergehende gewisse (Über-)Maß an Spannung vermittelt uns trügerische Sicherheit und das Gefühl von „ich habe etwas getan/geleistet“ bzw. noch konkreter: „Ich habe mich ja eh angestrengt.“ („.. Also bin ich nicht schuld, wenn es keinen Erfolg bringt.“)

Aber wenn wir diesen Moment des Neuen, noch Unbekannten zulassen, entdecken wir nach und nach viele Vorteile:

Wir sind ruhiger.

Wir sind fokussiert.

Der Körper verbraucht keine überflüssige Energie und wir können uns ohne Umwege auf des Wesentliche konzentrieren.

Wir bleiben flexibel anstatt fixiert.

Wir sind ausdauernder.

Wir erhalten Zugang zu unserem Inneren, zu unserer Inspiration und Kreativität.

Wir erfahren uns als verbunden (mit uns), statt getrennt (von uns).

Teil II der Übung können Sie übrigens gerne in Ihren Tagesablauf einbauen. Ich empfehle Ihnen, die Atemwahrnehmung ein bis zwei Mal am Tag für einige Minuten zu machen. Den Zeitpunkt wählen Sie selbst. Sehr hilfreich ist die Übung z.B. am Morgen (bevor die Arbeit startet), zwischendurch als Erfrischung, vor wichtigen Terminen und abends vor dem Zu-Bett-gehen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Experimentieren!

alphastimme entstand aus dem Wunsch heraus, Gutes weiterzugeben. Die Bühne, mein eigener Weg als Sängerin und die Begegnungen mit meinen Lehrern und Weggefährten haben mich viel gelehrt. Von diesem Wissen profitieren nicht nur Sänger und Darsteller. Jeder Mensch hat das angeborene Recht mit der Kraft und Vielseitigkeit seiner Stimme frei zu kommunizieren, sich als selbstbewussten Teil eines größeren Ganzen wahrzunehmen und sein Hinausgehen in die Welt zu genießen. Sichtbar sein, gehört werden: Ihr Auftritt.

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Geheimnis Charisma

 
 

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